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Wirrwarr
Gedichte
von Enzensberger, Hans Magnus
Wirrwarr! Ein Wort wie aus dem Chaos geboren in seiner stabreimend grollenden Heftigkeit. Aber ist hinter dieser Fassade nicht auch der erlösende Ausruf »Wie wahr!« zu vernehmen? Wie Täuschung und Selbsttäuschung, Fehleinschätzungen und versagende Routinen den Alltag bestimmen, das zieht der Dichter so belustigt wie hintersinnig und traurig an mancherlei Beispiel aus dem Hut. Wären es aber allein diese Beobachtungen - sehr brauchbar für so manches Gedicht. Doch wenn die Hinfälligkeit als Existenzform in Rede steht, das Tänzeln auf dem Hochseil über bodenlosen Abgründen, dann geht es ums Ganze - darum, »die Metaphysik auf kleiner Flamme zu halten« und selbst dem finalen »Fall des Falles« ins Auge zu blicken. Wohl dem, der auch in dieser Lage dem Jüngsten Gericht zublinzelt und eine kühle Antwort auf die letzte aller Fragen bereithält: »Wozu das alles?« Wie in Blauwärts (2013) greifen drei Experten erneut zu Feder, Malstift und Schere: Hans Magnus Enzensbergers Gedichte verbinden sich mit den Bildern von Jan Peter Tripp in der Buchgestaltung von Justine Landat zu einem gemeinsamen Ausritt durch melancholisch beleuchtete Zonen von Bedrohlichkeit, Versagen und (künstlerischem) Gelingen.