Guten Morgen, Mitternacht
von Rhys, Jean
Warum sich nicht einfach verkriechen und zu Tode trinken? Eine besorgte Freundin leiht der unglu¿cklichen Sascha Geld und schickt sie nach Paris, in jene Stadt, in der sie vor Jahren glu¿cklich war. Sie soll auf andere Gedanken kommen. Aber was fu¿r Gedanken sollen das sein? In Paris hat Sascha einst ihre große Liebe gefunden - und mehr als das verloren. Wie beta¿ubt la¿sst sie sich durch das Paris der 1930er Jahre treiben, besucht die Cafe¿s, Bars und Restaurants, in denen sie damals war, macht flu¿chtige Bekanntschaften, etwa mit einem Mann, den sie »Gigolo« nennt. Immer wieder trifft sie Menschen, die sie von fru¿her kennt, die aber vorgeben, sie nicht mehr zu erkennen. U¿berall, so scheint es, wird sie schief angeschaut, u¿berall spu¿rt sie Ablehnung. Am schlimmsten ist es, wenn sie nachts in ihrem scha¿bigen Hotelzimmer sitzt, an die dreckige Decke starrt oder - noch schlimmer - in den Spiegel und in ihr Inneres. Gleichzeitig hofft sie, dass nicht wieder dieser Rene¿ an ihrer Tu¿r klopft und sie diesen Nichtsnutz zum Teufel schicken muss. Und dann wieder hat sie Angst, dass Rene¿ nicht kommt.