Der Zeitungsmann, dem die Sprache verloren ging
Roman
von Vogel, Artur Kilian
Nach fünfzehn Jahren hat ihn seine Freundin Sidonie verlassen. Strittmatter sitzt an einem Novemberabend des Jahres 2013 nach Redaktionsschluss allein in den abgedunkelten Räumen der Zeitung, deren Chefredaktor er ist. Am selben Tag ist seine berufliche Existenz zerstört worden: Der Verlag wird das Blatt nach 181 Jahren einstellen, weil es nicht mehr rentiert. Strittmatter, fast 63 Jahre alt, fühlt sich wie ein Hund, den man am ersten Urlaubstag am Strassenrand ausgesetzt hat.
Er lässt sein Leben an sich vorbeiziehen. Lena taucht auf: Seine erste große Liebe, die Anfang der 1970er-Jahre mit einem Knall zerbrach. Der Bürgerkrieg im Libanon. Politische Wirren und Massensterben im Sudan. Amy, 1970. Seine Erinnerungen gibt Strittmatter in der Ich-Form wieder. Wo die Erzählung in die Gegenwart schwenkt, kommt ein anonymer Erzähler aus dem Off zum Einsatz.