Der grosse Fang
Geschichten von Fisch und Mensch. Herausgegeben von Brigitte Heinrich. Herausgegeben von Brigitte Heinrich
von Heinrich, Brigitte (Hrsg.)
Ob wir mit hochgekrempelten Hosenbeinen am Dorfteich stehen, mit der Profiangelausstattung im Weltenmeer stochern oder mit der umgebundenen Serviette erwartungsvoll vor der Suppenschüssel sitzen - das Verhältnis zwischen Fisch und Mensch ist ein ganz besonderes. Bereit liegt hier ein praller Kescher voller unterhaltsamer, kurioser und lehrreicher Geschichten aus aller Welt.
David Arnason lässt den Sonnenfisch mit dem Fischer sprechen - Keri Hulme feiert die
Sprottensaison - Ueda Akinari verwandelt einen Mann in einen goldglänzenden Karpfen - Juri Rytchëu schildert die Bedeutung des Wals für die Tschuktschen - Samuel Beckett sucht Erbarmen für einen Hummer - Anton Tschechow erzählt von der Niederlage gegen den Aalraupenfisch - Andreas Möller angelt zum ersten Mal auf Hecht - Christoph Schwennike entwirft eine Typologie des Anglers - Ota Pavel rettet sich mit gestohlenem Fisch über den Krieg - Joseph Wechsberg geht dem Geheimnis der Boullabaisse auf den Grund. Das und vieles mehr für alle Sympathisanten des schillernden Wasserwesens.
»16 Autoren geben Auskunft über ihr Verhältnis zu Karpfen und Aal, Hummer und Wal, darunter Landeier wie Samuel Beckett, Seefahrer wie Francisco Coloane, Küstenbewohner wie Keri Hulme und Expeditionsleiter wie Thor Heyerdahl, der sich und seine Mannschaft mit dem Floss Kon-Tiki über den Pazifik treiben ließ. Die stummen Fische umgibt ein besonderer Zauber, genährt von dem unergründlichen Element, das sie bewohnen. Deshalb spricht aus den meisten Texten mehr Respekt und Verehrung als Jagdtrieb oder Lust auf Bouillabaisse: der Fisch als Meeresgott und Schöpfer, als Todesbote oder Fabelwesen, das auch im 20. Jahrhundert noch Wünsche erfüllt.«